Kann man in diesem Jahr überhaupt Ostern feiern angesichts der großen Not der Menschen in der Ukraine? Diese Frage ist eine gewichtige und neue Frage, die wir uns wohl alle unwillkürlich stellen und an der wir dann nicht mehr vorbeikommen.
Sicherlich darf man fragen, ob man in dieser Situation überhaupt Ostern feiern kann. Menschen leiden ganz bitter und nicht wenige Mitmenschen haben Angst, dass noch mehr Länder mit hineingezogen werden in den Krieg, der durch den Überfall Russlands auf die Ukraine begann.
Ja, man kann – ja, man darf – ja, man muss sogar Ostern feiern. Das ist meine spontane Reaktion.
Ja, die Fragen haben sich geändert. Man erkennt, dass manche Fragen in der Vergangenheit eher unwichtig waren. Man merkt zudem, dass man über diese neue Problematik hinweg vielleicht andere wichtige Themen wie Corona oder den Vertuschungsskandal in der Kirche vergessen hat.
Ostern ist wichtig, ganz wichtig. Der Blick auf das Leben und den lebendigen Jesus ist wichtig in Friedens- und Krisenzeiten. Ostern will keine anderen wichtigen Themen überlagern oder relativieren. Ostern stiftet Sinn in einem völlig überflüssigen Krieg. Ostern schenkt Beistand und Orientierung. Ostern ist das Gegenmittel gegen den Tod.
Wie immer denken wir aneinander, beten wir füreinander, glauben wir füreinander und miteinander.
Ich wünsche Ihnen im Namen des Pastoralteams Sankt Franziskus und Sankt Stephan Frohe Ostern!
Jürgen Hünten, Pfarrer